Übelkeit in der Schwangerschaft: Tipps und Behandlungsmöglichkeiten

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Die Schwangerschaft bringt viele freudige Momente mit sich, aber oft auch die lästige Begleiterscheinung der Übelkeit. Viele Frauen erleben in den ersten Wochen ihrer Schwangerschaft Übelkeit, die häufig als „Morgenübelkeit“ bezeichnet wird, obwohl sie sich auch den ganzen Tag über bemerkbar machen kann. Schätzungen zufolge sind bis zu 80 Prozent der Schwangeren betroffen, wobei die Beschwerden selten mit Erbrechen einhergehen.

Ursachen der Übelkeit

Ein Hormon namens GDF15, das von der Plazenta produziert wird, könnte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Übelkeit spielen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Empfindlichkeit der Schwangeren gegenüber diesem Hormon variieren kann. Ein niedriger Blutzuckerspiegel, insbesondere nach langen Essenspausen, wird ebenfalls als möglicher Auslöser betrachtet. Aus diesem Grund tritt Übelkeit oft morgens auf, wenn der Magen leer ist.

Ernährungstipps: Was hilft gegen Schwangerschaftsübelkeit?

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Linderung von Übelkeit. Hier sind einige Tipps, die dabei helfen können:

  • Kleine, häufige Mahlzeiten: Essen Sie über den Tag verteilt kleinere Portionen, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  • Frühstück im Bett: Beginnen Sie den Tag mit einem kleinen Snack, wie einer Banane oder etwas Zwieback, noch bevor Sie aufstehen.
  • Vermeidung von reizenden Speisen: Fettige, stark gewürzte und saure Nahrungsmittel sollten gemieden werden. Stattdessen sind leichte Kost wie Kartoffelbrei oder Reis empfehlenswert.
  • Ingwer: Viele Schwangere berichten von positiven Erfahrungen mit Ingwer, sei es in Tee- oder Kapselform. Achten Sie jedoch darauf, Ingwer in Maßen zu konsumieren.
  • Flüssigkeitszufuhr: Achten Sie auf ausreichend Flüssigkeit, insbesondere wenn Sie erbrechen. Wasser mit Zitronen kann beruhigend wirken.

Medikamentöse Behandlung: Was ist erlaubt?

Wenn Hausmittel und Ernährungstipps nicht ausreichen, gibt es verschiedene Medikamente, die zur Behandlung von Schwangerschaftsübelkeit eingesetzt werden können. Es ist jedoch wichtig, diese nur nach Rücksprache mit einem Arzt einzunehmen:

  • Doxylamin und Vitamin B6: Diese Kombination ist in Deutschland das einzige offiziell zugelassene Mittel gegen Schwangerschaftsübelkeit.
  • Meclozin: Ein Antihistaminikum, das in vielen Fällen zur Linderung der Symptome eingesetzt werden kann.
  • Metoclopramid: Dieses Medikament regt die Magenbewegung an und kann bei schwerer Übelkeit helfen.
  • Ondansetron: In der Regel für Krebspatienten eingesetzt, kann es auch in der Schwangerschaft verschrieben werden, jedoch nur in besonderen Fällen.

Hyperemesis gravidarum: Eine ernsthafte Form der Übelkeit

Einige Frauen leiden unter einer extremen Form der Schwangerschaftsübelkeit, bekannt als Hyperemesis gravidarum. Diese zeichnet sich durch häufiges, heftiges Erbrechen und eine erhebliche Gewichtsabnahme aus. In solchen Fällen ist eine ärztliche Behandlung erforderlich, oft auch eine stationäre Aufnahme zur intravenösen Flüssigkeitszufuhr.

Alternative Ansätze zur Linderung

Einige Frauen wenden alternative Methoden an, um ihre Beschwerden zu lindern:

  • Akupunktur: Diese Technik könnte helfen, die Übelkeit zu reduzieren, jedoch sind die wissenschaftlichen Nachweise dafür begrenzt.
  • Akupressur: Akupressurbänder, die Druck auf bestimmte Punkte des Handgelenks ausüben, könnten ebenfalls hilfreich sein.

Die Rolle von Stress und emotionaler Unterstützung

Stress und emotionale Belastungen können die Symptome verschlimmern. Es ist wichtig, in dieser Zeit Unterstützung von Familie und Freunden zu erhalten. Das Vermeiden von Stressfaktoren und das Suchen nach Entspannung können ebenfalls zur Linderung der Beschwerden beitragen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wenn die Übelkeit so stark ist, dass sie die Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr beeinträchtigt, ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren. Insbesondere bei Anzeichen von Dehydratation oder erheblichem Gewichtsverlust sollten sofort Maßnahmen ergriffen werden.

Für eine detaillierte Referenz zur Schwangerschaftsübelkeit und ihren Behandlungsmöglichkeiten, können Sie auch diesen Artikel über den Umgang mit Schwangerschaftsübelkeit lesen.

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